Don Rufino, La Fortuna, 09.08.2021

Don Rufino, Provincia de Alajuela (Costa Rica)

Gestern waren wir im Don Rufino in La Fortuna. Es war unser zweiter Versuch - beim ersten Mal bekamen wir keinen Tisch, da das Restaurant meistens ausgebucht ist. Reserviert haben wir über die Open Table App. Wie hier so üblich, gibt es gleich am Anfang eine Desinfektionsstation. Entweder stellen sie hier portable Waschbecken zum Händewaschen an den Eingängen auf, oder Desinfektionsmittel (oder auch beides). Zusätzlich wurde hier von einem Mitarbeiter die Temperatur gemessen (warum macht man sowas nicht bei uns in Deutschland?!? Achso, wir schließen lieber alles und lassen den gesamten Gastronomie Sektor vor die Hunde gehen..). Die Regeln sind ähnlich wie bei uns in Deutschland, sodass ständig die Maske getragen werden muss, es sei denn man sitzt am Tisch.

Begonnen haben wir mit einem Bier vom Fass, sowie einem Champagner. Eigentlich wollten wir uns den Champagner (200 ml) teilen, aber in der Karte war die kleine Flasche für ein Glas deklariert. Nachdem ich rätselte, welches Champagnerglas wohl 200 ml fassen sollte, fragte ich bei der Kellnerin nach, ob das die kleine Flasche Moet sei. Leider gab es hierbei ein Missverständnis, welches darin endete, dass ich die kleine Flasche dann alleine trinken "musste" :)

kleine Flasche Moet im passenden Kühler

Vorab wurde uns aufgeschnittenes Baguette gereicht mit Frischkäse, der selbstgemacht schmeckte.

Als Vorspeise hatten wir verschiedene Gemüsechips mit Pejibayecreme und Tuna tiradito bestellt. Die Gemüsechips waren sehr knusprig und jedes von einem anderen Gemüse. Die Pejibayecreme ist püreeartig und schmeckt leicht süßlich. Die sollte man auf jeden Fall einmal probieren, wenn man hier in der Region ist!

verschiedene Gemüsechips mit Pejibaye Creme

Der Thunfisch ist ein Crossover mit der asiatischen Küche. Der Fisch selbst ist ähnlich wie Tataki, aber dünn aufgeschnitten und unter der Soße begraben. Dazu gibt es Wakamesalat, Avocadocreme, Radieschen und Cashewkerne. In den Soßen ist unter anderem auch Chili verarbeitet. Ich wurde bei der Bestellung darauf hingewiesen, dass das Gericht sehr scharf sei. Für mich wurde es dann weniger scharf zubereitet, aber es war immer noch ganz schön scharf für mich (nur die dunkle Soße auf dem grünen schnittlauchartigen Gemüse). Insofern war ich froh über die Warnung und kann das Gericht auch nur für Leute empfehlen, die Schärfe abkönnen.

Insgesamt fand ich aber beide Gerichte sehr gelungen und das Thunfischgericht war ein interessantes Crossover, das ich so noch nicht gegessen habe.

Thunfisch

Als Hauptgericht hatten wir gegrillten Oktopus (300 gr) mit Kartoffel-Mais-Püree, Salat und ein gepoppter Mais-Chip. Die orangefarbene Sauce schmeckte megagut und hatte eine leichte Zimtnote. Zuerst dachte ich, der Oktopus sei nicht gut zubereitet worden (leicht gummiartig in der Konsistenz), aber es beschränkte sich dann nur auf einen halben Arm. Für dieses Gericht gibt es meine volle Empfehlung und ich würde es wahrscheinlich wieder bestellen (wenn ich nicht etwas neues ausprobieren möchte). Was hier in Costa Rica auffällig ist - alle Grillgerichte sind hervorragend zubereitet. So war das auch hier der Fall und ich konnte eine schöne Rauchnote zu meinem Oktopus genießen :) Dazu wird hier oft Limette gereicht, Zitronen (wie bei uns) habe ich hier noch nie auf Tellern liegen sehen.

Mein Mann hatte Büffelfleisch bestellt. Das Steak war ebenfalls bestens auf dem Grill zubereitet worden und innen noch schön rot. Bei der Bestellung wurden wir darauf hingewiesen, dass das Fleisch etwas zäher sei. Verglichen mit einem Filetsteak stimmt das auch, aber hier haben wir alle Steaks immer etwas zäher bekommen als wir es in Deutschland gewohnt waren. Von daher hatten wir es uns zäher vorgestellt und waren überaus zufrieden. Schön war auch, dass durch den gepoppten Mais etwas Crunch mit auf dem Teller lag.

300 gr Büffelfleisch 

Als Cocktail hatte ich einen Mix aus Ananassirup, Zimt, Orange und Monkey Shoulder. Ich war davon total begeistert, da ich ja sehr gerne etwas Rauch in meinen Cocktails habe und dies bei uns leider nicht überall angeboten wird. Hier auf Costa Rica habe ich jetzt mehrfach Cocktails gehabt, bei denen zum einen ein wenig Rauch im Glas (Mezcal oder Scotch) ist und dann die Deko mit Flavour (hier die Zimtstange) angezündet wird. So hat man zusätzlich noch Rauch in der Nase und kann je nach Vorliebe beim Trinken zusätzlich den Rauch mit einatmen oder eben nicht. Hoffentlich lernen das auch die Bars in Deutschland. Finde das mega gut!

Insgesamt kann ich das Restaurant absolut empfehlen! Der Service war gut geschult und man musste sich um nichts kümmern. Die Gläser mit Tap Water wurden regelmäßig nachgefüllt, sodass man nie in die Verlegenheit kam, einen Kellner rufen zu müssen. Ebenso wurde uns Zeit gelassen, nochmal in der Karte zu schauen, welches Essen und welche Drinks wir auswählen wollten. Bei den Bewertungen habe ich einige Kritik bezüglich der Qualität und Quantität gelesen. Wie so oft im Fine Dining gibt es wohl Leute, die mit den Portionsgrößen nicht klarkommen. Für uns waren die Portionen jedoch fast zu viel, sodass wir kein Dessert nehmen konnten. An der Qualität hatten wir ebenfalls nichts auszusetzen.