Arenal Kioro Hotel, Costa Rica, August 2021

Arenal Kioro Hotel, Costa Rica, August 2021

Arenal Kioro, am Fuß des Vulkans bei La Fortuna, Provinz Alajuela

Gartenanlage vor unserem Fenster

Unser erstes Hotel in Costa Rica war das Arenal Kioro. Das Vier-Sterne-Hotel liegt direkt am Fuß des Vulkans und man hat eine atemberaubende Aussicht. Wir haben für zehn Tage gebucht. Leider liegt das Gebiet nicht in unmittelbarer Nähe eines Flughafens, sodass man noch ca. 3 h Fahrt mit dem Auto auf die Flugzeit hinzurechnen muss. Für uns waren es also 16 h Flug (mit Zwischenstop in Amsterdam) von Berlin nach San José. Da ist man am Ende schon sehr froh, wenn man dann endlich einchecken kann ;)

Arenal bei freier Sicht mit Rauch

Das Hotel besteht aus mehreren einzelstehenden Häusern. Die Häuser sind alle baugleich, und in jeweils vier Zimmer aufgeteilt. Es gibt Zimmer für Familien und für Paare. Alle Häuser sind gleich ausgerichtet und stehen leicht versetzt in einer Reihe. Es gibt jeweils zwei Zimmer im EG und zwei Zimmer im OG. Zu jedem Zimmer gibt es in beide Richtungen je einen Balkon. Diese sind aber sehr klein, d. h. man kann die Aussicht genießen, aber sich nicht darauf aufhalten (wie französischer Balkon, also zu eng für Stühle). Für unser Zimmer bekamen wir zwei Key Cards. Diese mussten wir während unseres Aufenthalts zweimal neu programmieren lassen, da wir damit nicht mehr in unser Zimmer kamen. Das WiFi war im Zimmer in Ordnung, am Pool und im Frühstücksraum kaum nutzbar, da das Signal ständig unterbrochen wurde.

Sicht vom Parkplatz aus
Sicht von der Gartenanlage aus

Wir hatten wegen mangelnder Verfügbarkeit das Familienzimmer. Das war an sich kein Problem, der Unterschied war wahrscheinlich nur, dass die Betten auseinander standen.

rechtes Doppelbett

Alle Fenster waren mit Doppelvorhängen ausgestattet. Für die Zimmer im EG auch tagsüber manchmal schön, damit man mehr Privatsphäre hat (ein kleiner Weg führte direkt neben dem Fenster hinter dem Jacuzzi vorbei).

Einzelbett direkt gegenüber der Eingangstüre
Minibar und Jacuzzi
Sitzmöbel mit Aussicht vor dem Balkon
Jacuzzi 
Bad mit WC
Einzelstehende Regendusche

Die Zimmer sind geräumig, haben ein Bad mit einzelstehender Dusche, ein Jacuzzi, einen Arbeitsplatz und eine Sitzgruppe. Der Preis liegt bei ungefähr 200 € die Nacht pro Zimmer. Die Minibar wird täglich bei der Zimmerreinigung neu bestückt und ist nicht inklusive. Die Preise sind normal, also ca. $ 4 für ein Bier. Wasser gibt es leider nicht inklusive, dafür ist der Preis für die 1,75 l Flasche wirklich günstig (ca. $ 1,50). An der Rezeption gibt es aber auch einen Wasserspender, bei dem man sich Wasser abfüllen kann.

Der Jacuzzi war bei unserem Eintreffen bereits gefüllt und es schwimmt eine Chlor-Boje darin. Mich hat der Geruch jetzt nicht sonderlich gestört, aber es gibt etliche schlechte Bewertungen aufgrund des Chlorgeruchs. Wer da empfindlich ist, sollte sich auf jeden Fall ein anderes Hotel suchen, da meines Wissens nach die Einrichtung in jedem Zimmer identisch ist (bis auf die Bettenzahl). Die Abdeckung für den Jacuzzi hält die Wassertemperatur sehr lange und für mich den Chlorgeruch auch gut genug ab.

Die Zimmerreinigung erfolgt täglich ab ca. halb 10 Uhr morgens. Man kann durch Türhänger anzeigen, ob man nicht gestört werden will oder die Reinigung gemacht werden soll. Mit der Sauberkeit war ich vollends zufrieden. Die Minibar wurde immer zuverlässig befüllt und wir hatten jeden Tag neue Handtuchtierchen auf den Betten liegen :) Auch der Waschservice erfolgte prompt und ich hatte nichts zu beanstanden. Zudem war es wirklich günstig (zwischen $ 1 und $ 4 pro Wäschestück).

Das einzige mit dem ich nicht so richtig klarkam, war die Art wie die Betten gemacht wurden. Die Bettdecke war nicht bezogen, sondern zwischen zwei einzelnen Laken gewickelt. Mir war das Konzept so nicht bekannt und ich war ein Meister darin, mich nachts irgendwie zwischen den drei Schichten zu verwickeln. Für Leute, die die AC lieber nachts ausschalten und dann nur ein Laken zum Zudecken benötigen, ist das Bett dann aber wieder praktisch...

Äußerst grenzwertig an den Häusern fand ich die Dämmung bezüglich der Geräusche der Nachbarn. Man kann jedes Wort hören und wohnt man zusätzlich im EG, hat man das Gefühl, dass über einem Elefanten das Zimmer bezogen haben. Insofern ist meine unbedingte Empfehlung, nach Verfügbarkeit eines Zimmers im OG zu fragen!

Die Gartenanlage um das Hotel ist wunderschön angelegt mit teilweise kleinen Hügeln. Da das Hotel so nahe am Vulkan liegt, gibt es angelegte Hot Springs auf der Anlage. Das Wasser wird von der Hot Spring Anlage in der Nähe (gleicher Betreiber) zum Hotel geleitet (daher ist das Wasser nicht ganz so heiß).

Es gibt auch ein Spa - wir haben es aber nicht getestet. Die Kritiken dazu sind durchwachsen. Da ich aber kaum (oder auch gar keine:)) Spa-Erfahrung habe, würde ich mir auch kein Urteil darüber zutrauen.

Hot Springs

Neben dem Pool gibt es eine Bar und ein Restaurant. Bei unserer Anreise waren Bar und Restaurant noch kombiniert, bei unserer Abreise dann eher getrennt. Wir hatten den Eindruck, dass durch Corona manches noch im Wiederaufbau ist. Man kann aber überall sitzen, egal was man isst oder trinkt :)

Hotelpool

Die Cocktails in der Bar sind gut und kann ich auf jeden Fall empfehlen. Umgehauen haben sie mich aber nicht. Für meinen Geschmack waren sie vielleicht ein wenig zu süß. Am besten fand ich den Guaro sour.

Tequila Sunrise
Margarita
Guaro Sour
Aussicht von der Poolbar auf den Vulkan

Das Frühstück (leider kein Buffet) wird morgens von 7-9 angeboten. Auf jedem Tisch steht diese Speisekarte. Die Optionen sind aber Vorschläge, man kann alles mögliche dazu ordern. Auch Allergien und Unverträglichkeiten wurden abgefragt.

Sobald man am Tisch platziert wird, bekommt man einen Obstteller. Danach wird dann abgefragt, welches Frühstück man haben möchte. Extrawünsche wie bspw. Pancakes, Kokosmilch etc. wurden ebenfalls entgegengenommen, aber leider nicht von selbst angeboten. Wasser, Orangensaft und ein täglich wechselnder anderer Fruchtsaft standen an der Seite zum Selbstzapfen. Kaffee wird (nur!) vom Servicepersonal eingeschenkt.

American Breakfeast
Costa Rican Breakfeast mit Ranch Style Eggs

Für mich war das Frühstück nicht ganz optimal, da ich eigentlich zu Hause nicht viel frühstücke, sondern im Sommer eher nur etwas Obst esse oder nur einen Kaffee trinke. Da wir auch relativ lange im Hotel verweilt haben (die meisten Gäste waren 2-4 Tage dort), wurde mir das Angebot schnell über. Dass ich auch neben der Karte Essen bestellen kann, habe ich leider erst ab ca. der Mitte unseres Aufenthalts entdeckt.

Extragroßer Obstteller (auf Nachfrage)

Die Qualität beim Service war sehr unterschiedlich. Auf Nachfrage bekam man zwar immer alles, aber sobald man Fragen hatte oder Extrawünsche, so war die Reaktion sehr unterschiedlich. Bis auf drei oder vier der Kellner waren die anderen vermutlich schlecht eingewiesen oder für das Level (welches das Hotel bieten möchte) ungenügend ausgebildet. Das zeigte sich teilweise beim Frühstück, wenn man keine Servicekraft herbeigewunken bekam, um eine weitere Tasse Kaffee zu bekommen oder durch bemerkbares Chaos in der Bedienung der einzelnen Tische (manchmal hatte man eben bestellt und kurz darauf wurde man von einer anderen Servicekraft erneut dazu befragt). Allgemein fehlte den meisten Servicekräften der Überblick, wo sie gebraucht würden. Was ich nicht verstanden habe - irgendwie waren immer alle kompetenten Servicekräfte in der gleichen Schicht. So wurde man den einen Tag hervorragend bedient, den anderen Tag eher mäßig gut. Am letzten Tag waren zum Beispiel nur neue oder mangelhaft ausgebildete Servicekräfte vor Ort. Man konnte beobachten, wie sie mehrfach ineinander liefen und sich immer alle in einem Drittel des Frühstücksraums (, der locker in drei Abschnitte durch Blumenkübel abgetrennt war,) aufhielten. Die anderen Teile des Raumes hatten sie leider nicht im Blick. An sich würde mir das nichts ausmachen, wenn man sich den Kaffee selbst hätte einschenken dürfen. Dies war aber nicht erwünscht.

Kürbis-/Pejibaye-Suppe im Brot

Ein Highlight des Hotels ist auf jeden Fall die Restaurantküche. Das Restaurant kann auch von extern besucht werden. Daher ist eine Reservierung immer zu empfehlen! Die Gerichte der Restaurantkarte konnte man überall bestellen (auch im Zimmer oder an der Bar). Es gibt eigentlich nichts, was ich nicht empfehlen könnte - es war alles superlecker! Besonders gefallen hat mir aber die Pumpkin and Pejibaye Cream im Brot und alle Grillgerichte. Egal, ob Fisch oder Fleisch - jeglicher gewünschte Gargrad wurde optimal umgesetzt und das Grillaroma ist wirklich bemerkenswert lecker (bekommt man in Deutschland selten). Das Gemüse wurde je nach Gericht püriert oder bissfest serviert. Wir sind von jeder Variante überzeugt worden :)

Rindersteak mit Calamares, gegrillter Aubergine und Kartoffelscheiben mit Knoblauch und Parmesan
gegrillter Lachs mit Gemüsevariation
Schweinerippchen mit Rosmarinkartoffeln und verschiedenem Gemüse
Surf 'n Turf auf gegrillten Kartoffelscheiben mit Salat
Meeresfrüchtesuppe

So hoch die Qualität war, so hoch sind dann auch die Preise. Bis auf die Tagesspecials sind die Portionen so bemessen, dass man gerne eine Vorspeise oder eine Nachspeise dazu bestellt. Online kann man sehr viele Kritiken finden, die bemängeln, dass es jenseits der Kindergerichte nur teure Gerichte auf der Speisekarte gibt. Das ist auf jeden Fall ein Kritikpunkt, den ich nachvollziehen kann. Die Vorspeisen und Desserts bewegen sich preislich zwischen $ 8 und $ 12. Die Hauptgerichte bis zu $36. Ich glaube mich zu erinnern, dass es für unter $ 20 nur Snacks an der Bar wie z. B. Pizza Margerita gab. Pro Essen haben wir zu zweit im Schnitt um die $ 70-80 ausgegeben.

Gegenüber der Einfahrt des Hotels gibt es jedoch ein Restaurant, welches authentische lokale Küche bietet. Wir haben es leider nicht probiert, aber es wurde von einem Tour Guide als gut empfohlen. Preislich sollte es auf jeden Fall weit unter denen des Hotels liegen. Eine Alternative ist auch der ca. 15 Minuten entfernte Ort La Fortuna. Dort gibt es zahlreiche Restaurants, welche überwiegend günstig sind. Auch wenn man kein Auto gemietet hat, kann man gut mit Taxi oder Uber hinfahren. Uber ist sehr günstig (ca. $ 8) aber zu Stoßzeiten nicht immer verfügbar, bei den Taxis muss man ein bißchen aufpassen. Die schalten gerne den Taxameter nicht ein und verlangen dann irgendwas übertariflich. Ich hatte den Eindruck, je teurer das Hotel, desto teurer das Taxi :)

Salat mit Nuggets von der Snackkarte der Poolbar 

Zu erwähnen ist ebenfalls der Frontdesk des Kioro. Hier konnte ich kein Manko finden. In der Lobby liegen zahlreiche Kataloge und Prospekte für Tagesausflüge (mit Preisangaben), sodass man aus einer Vielzahl von Angeboten wählen konnte. Bei der Buchung sind die Mitarbeiter der Rezeption äußerst hilfsbereit und kompetent. So wurde für uns bspw. ein Tagesausflug in den nahegelegenen Park Mystico gebucht inklusive Abholung. Zuvor wurde uns gesagt, dass der Ausflug auch spontan buchbar sei (ab 7:00 für Beginn des Ausflugs um 7:45), und wir besser das Wetter abwarten sollten (wegen der Regenzeit).

Zusammenfassend würde ich zu den Pros die Gartenanlage mit Hotsprings, das Gastronomieangebot mit Roomservice (bis ca. 22:00), der Jacuzzi in den Zimmern und die umwerfende Aussicht von fast jedem Bereich des Hotels aus zählen. Zudem ist die Zimmerreinigung und der Waschservice immer hervorragend gewesen. Gegen das Hotel spricht meiner Meinung nach die extreme Hellhörigkeit der Zimmer, das überwiegend mittelmäßig geschulte Personal, das überwiegend schlechte WiFi und die mangelnde Wartung mancher Einrichtung (z. B. werden sehr unangenehm quietschende Fenster im Frühstücksraum oder in den Gästezimmern einfach so als normal hingenommen). Man kann schon recht deutlich sehen, weshalb sie den fünften Stern irgendwann verloren haben.

Insgesamt aber ist das Hotel nicht allzu teuer - gerade auch für Familien. Man zahlt für das Zimmer $ 200 inklusive Frühstück. Für eine vier-fünf-köpfige Familie ist das meiner Meinung nach ein sehr gutes Angebot.