Hotel Indigo, Berlin, Juli 2021

Hotel Indigo, Berlin, Juli 2021

Hotel Indigo, an der Berliner Mauer in Friedrichshain Berlin

Nachdem wir bereits Stammgäste sowohl in der Gallery Rooftopbar, wie auch der Spreewirtschaft sind, haben wir aufgrund von Sanierungsarbeiten in unserer Mietwohnung und deren Begleiterscheinungen uns entschieden, die letzten Tage vor der Abreise nach Costa Rica im Indigo Hotel an der Berliner Mauer zu verbringen. Das Hotel (vier Sterne) ist eine internationale Hotelkette, die in Asien, Europa, China und Amerika vertreten ist. Bisher war mir der Name nicht bekannt, vielmehr sind wir als Einheimische durch die Hotelbar und später dann das hoteleigene Restaurant in das Hotel gestolpert :)

Unsere Erwartungen waren also bereits recht hoch und wir waren sehr gespannt, ob das Hotel dem gerecht werden könnte. In Berlin gibt es wieder andere Corona-Regeln, sodass wir uns nicht zu hundert Prozent sicher waren, ob wir nun wirklich ohne Testung uns als Übernachtungsgäste einbuchen dürfen. Da wir zum Glück ortskundig sind, war uns klar, dass wir im schlimmsten Fall um die Ecke einen Test in der Mall machen könnten und die meisten Berliner sind sowieso pragmatisch veranlagt. Somit sind wir mit unseren Reisekoffern zum Hotel gelaufen und haben uns am Tresen angemeldet. Hier kam es zum ersten Missverständnis. Wir bekamen ein Papier, auf dem wir zu den "3 Gs" befragt wurden. Da mein Mann bisher nicht geimpft ist, dachten wir gleich, sie wollten doch einen Nachweis für eine Testung haben. Jedoch stellte sich heraus, dass es sich lediglich um eine Selbstauskunft handelte, die anscheinend erhoben werden musste (ok, das versteht ja eh kein Mensch mehr). Die Mitarbeiterin entschuldigte sich auch sogleich und meinte, leider sei das Vorschrift und die Zimmerbuchung davon völlig unabhängig. Ihre eigene Meinung dazu wurde uns auch klar (ähnliche Erfahrungen machten wir bereits im Restaurant) - das war uns sehr sympathisch :)

Wir hatten die einfachste Zimmerkategorie gebucht (ca. 105 €/Nacht) und bekamen ein Zimmer im zweiten Stock mit Blick auf die Mauer und die Spree. Das Zimmer war geräumig, hatte neben dem Doppelbett einen Schreibtischplatz und ein kleines Kanapee. Die Einrichtung war modern mit ansprechendem Berlinbezug.

Das Badezimmer hatte neben WC und Waschbecken eine Regendusche. Es war sehr sauber und leider leider habe ich vergessen, ein Foto zu machen :( Die Dusche war offen durch eine Glaswand abgetrennt. Es gab einen Fön, Seife, Shampoo, Conditioner und Bodylotion.

Weitere Amenities im Zimmer waren ein Wasserkocher mit Tee, Instantkaffee und Kakao, eine Minibar, welche ein Berliner Jubi und eine Cola enthielt. Auf dem Schreibtisch wurde täglich eine Flasche Wasser bereitgestellt. Es gab jeden Tag zwei frische Wassergläser und zwei Tassen. Alles war im Zimmerpreis mit inbegriffen. Im Schrank befand sich eine Auspackhilfe und Bügelbrett sowie ein Bügeleisen. Soweit waren wir mit der Einrichtung und den bereitgestellten Annehmlichkeiten hochzufrieden :)

Die Zimmerreinigung fand täglich statt. Man konnte dies anzeigen durch Knöpfe neben der Zimmertüre (don't disturb, make up room). Mir persönlich ist das lieber als diese Klinkenhänger, die oft genau das Gegenteil anzeigen, wenn man aus Versehen die falsche Seite nach vorne hängt... Beim Einchecken wurden wir auch extra darauf hingewiesen, dass wir keine frischen Getränke bekommen würden, falls wir den ganzen Tag das rote Licht (do not disturb) anmachen sollten. Die Kommunikation fand ich insgesamt einwandfrei.

Wie so oft hatten wir das Zimmer exklusive Frühstück gebucht. Ich hatte jedoch vor, dieses einmal spontan zu testen. Leider kam es nicht dazu, da am zweiten Tag unseres Aufenthalts ein Brand in der Küche das Frühstück im Indigo ausfallen lies. Wir hatten zwar keines gebucht, bekamen aber trotzdem dieses Schreiben:

Insofern konnten wir sehen, dass das Management die Lage gut im Griff hat, Ersatzleistung organisiert wurde und eine Entschuldigung für die Situation gemacht wurde. Am folgenden Tag klemmte erneut ein Schreiben an unserer Zimmertüre:

Das hat uns natürlich sehr gefreut, da wir sicher im Herbst wieder in Berlin sein werden und falls keine erneuten Lockdowns sind, bestimmt einmal in der Spreewirtschaft einkehren werden ;)

Insgesamt finde ich den Umgang mit der Situation angemessen und kundenfreundlich. Schließlich ist dem Gast kein wirklicher Schaden entstanden und ein reduzierter Gewinn des Hauses für einen Wiederholungsbesuch im Hotelrestaurant ist ein schönes Entgegenkommen. Zufällig bekamen wir mit, dass an dem Tag des Küchenbrands das Hotel ausgebucht war :)

Kleine Randgeschichte: Zur Zeit des Feueralarms war ich in der Rooftopbar. Wir wurden das Treppenhaus hinuntergeleitet und standen auf dem Mercedesplatz rum. Mein Mann war in unserer Wohnung und hat noch vergessene Dinge für unsere anstehende Reise geholt und seinen Arbeitscomputer für die Abwesenheit eingestellt. Als nach einiger Zeit (meine Blase drückte) die Entwarnung kam und man wieder hinein durfte, bin ich als erstes die Treppe runter in das UG zu den Toiletten gegangen (vor den Aufzügen waren lange Schlangen, da alle gleichzeitig wieder in ihre Zimmer wollten). Als ich dann irgendwie durch den Alarm (im UG liefen die Durchsagen weiter) völlig daneben wieder nach oben gehen wollte, bin ich zum ausgeschilderten Nottreppenhaus gelaufen anstatt zu den Aufzügen. Das anliegende Nachbarhotel scheint unterirdisch verbunden zu sein, und so landete ich irgendwo zwischen dem Indigo und dem Hampton by Hilton. Leider hatte ich im UG keinen Handyempfang und irgendwie landete ich in einem Bereich, wo mir alle Türen verschlossen waren. Nach oben ging eine Treppe, diese war jedoch abgesperrt. Die Tür, durch die ich in den Gang gekommen war, in dem Mitarbeiterumkleiden und andere Wartungsräume waren, war nur einseitig zu öffnen. Dann blieb nur noch eine Tür (diese war ebenfalls verschlossen und führte zur Hampton-Lobby) und eine Türe, hinter der ich den Ausgang vermutete. Diese konnte ich aber leider nicht öffnen (später stellte sich heraus, dass sie einfach nur sehr schwer aufging). Als ich dann im EG wieder Empfang hatte, habe ich meinen Mann angerufen und ihn gebeten, dass er im Hotel Bescheid gibt, dass ich irgendwo in der Nähe festsitze. Er kam dann auch mit einer Mitarbeiterin der Rezeption, die aufgrund der von mir verschickten Bildern meinte, den Ort zu erkennen. Leider ist mein Rettungsteam unwissentlich dann ebenfalls durch die Türe, die sich nur von der anderen Seite öffnen ließ, gegangen. Und leider bekam auch die Hotelmitarbeiterin die schwergehende Notfalltüre nicht auf. Also saßen wir kurzzeitig zu dritt fest. Aber geteiltes Leid ist halbes Leid :) Am Ende wurden wir von einer Mitarbeiterin aus dem Hampton befreit, indem wir dort angerufen hatten.

kleine Aufmerksamkeit der Reinigungskräfte für nach dem Duschen :)

Insgesamt war ich (besonders nach der schlechten Erfahrung im Maritim in München) sehr beeindruckt. Es ist deutlich sichtbar, dass der Gast im Mittelpunkt steht. Zwar sind beispielsweise die Öffnungszeiten der Rooftopbar und des Restaurants reduziert, dennoch wird sich bemüht, die meisten Einrichtungen offenzuhalten. So kann man täglich das Restaurant (bis 22 Uhr), den Fitnessraum oder die Rooftopbar von Mi-Sa besuchen. Roomservice gibt es bis 22:00 für einen Aufpreis von 10 €. Die Roomservicekarte entspricht der Restaurantkarte. Der Frontdesk ist 24 h besetzt. Das war für uns sehr komfortabel, da wir am letzten Tag um 3 Uhr morgens ausgecheckt haben, um unseren Flug am BER zu bekommen. Dafür, dass sich die Mitarbeiter in Kurzarbeit befinden und sich daher Beschränkungen in der Personalkapazität ergeben, finde ich das Ergebnis ausgesprochen gut und beeindruckend im Service. Zumal die Auslastung der Gästezimmer zum Ende unseres Aufenthalts auf dem Maximum war.

Unsere Roomservicebestellung (Gurke trifft Lachs und Gulaschsuppe + zwei Bier vom Fass)