Le Pierre Rooftop Grill Berlin, Amano Hotel

Le Pierre Rooftop Grill Berlin, Amano Hotel

20. Juni 2021, Le Pierre Rooftop Grill

Ich bin immer offen für neue Erfahrungen und habe daher zusammen mit meinem Mann diese Location besucht. Gereizt haben mich vor allem der Grill (wir hatten diese Tage ca. 30 Grad Außentemperatur) und dass es auf dem Dach eines Hotels ist.

Das Hotel befindet sich in der Umgebung des berliner Hauptbahnhofs, in der leider immer noch Vieles brach liegt. Die letzten Monate im Lockdown haben auch nicht wirklich zu einer Weiterentwicklung dieser Gegend beigetragen. Umso mehr habe ich mich gefreut dieses Restaurant zu entdecken, welches neu eröffnet zu haben scheint (zumindest konnte ich kaum Rezensionen dazu finden). Die Aussicht war für Berlin ok (no Skyscraper).

Wir haben bestellt: Calamariringe (12 €), Black Tiger Garnelen (12 €), gegrillte Aubergine (8,50 €), gegrillte Römersalatherzen (7 €), Wagyu Entrecote (45 €) und Trüffelpüree (6 €).

Die Speisen waren alle sehr gut, jedoch teilweise sehr scharf, was leider weder auf der Karte noch vom Service kommuniziert wurde. Als kleiner Indikator: Ich kann ohne Probleme in Seoul Kimchi essen, aber nicht in Busan (Südkorea). Ich schätze mein Schärfeempfinden also - international gesehen - als medium an.

Der Hummus war für mich daher kaum essbar. Mit dem dazugereichten Baguette ging es, aber ich hatte zuviel bestellt, um mich dann mit Brot vollzustopfen :) Sehr gut hat uns das Entrecote geschmeckt - weich, saftig und mit schönen Grillaromen.

Die gegrillten Salatherzen und die Calamari würde ich sofort wieder bestellen, da die Panade sehr dünn war. Noch lieber mag ich eigentlich nur Tintenfisch ohne Panade! Die gegrillte Zitrone beim Garnelenspieß würde ich dann ggfs. dazuordern - sie war superlecker!  

Calamariringe mit Dips und Garnelenspieß mit Hummus

Die hoteleigene Bar war geschlossen, was ich den derzeitigen Beschränkungen zuschreiben würde (Corona-Tests in geschlossenen Räumen).

Das Servicepersonal war äußerst freundlich, jedoch schienen die internen Abläufe noch nicht ganz zu stimmen. Es wurde oft mit Tunnelblick umhergegangen und leere Gläser nicht zeitnah bemerkt. Stattdessen stand man zeitweise zu viert hinter der Bar (die Tische waren zur Hälfte bis zu 2/3 belegt). Ich war froh, dass die Auslastung an diesem Abend (sonntags) nicht 100 % war :) . Serviert wurden beispielsweise die Grillpfanne und die Drinks ohne Untersetzer direkt auf das Tischtuch, was dann zu unschönen Flecken führte.

Die Coctails waren insgesamt ok bis gut. Einerseits wurde mir zu Beginn ein Moscow Mule mit welker Gurke gebracht, andererseits war es kein Problem Classics jenseits der Karte zu bekommen (Negroni, Old Fashioned). Serviert wurden die Drinks ohne Strohhalm, dafür mit langem Zahnstocher (für mich gefährlich, da Augenausstechgefahr). Wie ich an einem anderen Tisch mitbekommen habe, gibt es auch auf Wunsch keine Strohhalme. Für meinen Geschmack war das Bar-Angebot nicht besonders interessant (es gab neben Longdrinks quasi nur Highballs), jedoch solide. Kein Grund also, schlechte Laune zu bekommen :)

Gemessen an den Preisen und was man hier in der Hauptstadt sonst so geboten bekommt, sehe ich jedoch noch Verbesserungspotenzial.

Insgesamt hatten wir einen gemütlichen Abend und gingen mit einer Rechnung von ca. 220 € nach Hause.