Thiptara, August 2022, Dubai
Thiptara, Ground Floor, Palace Downtown 9770, Sheikh Mohammed bin Rashid Blvd - Dubai
Ich wollte unbedingt die Fontänen vor dem Burj Khalifa ansehen, die jede halbe Stunde für ca. 3 Minuten angestellt werden. Mein Mann schlug daher vor, dass wir das mit einem Abendessen in einem Restaurant mit Aussicht darauf verbinden könnten. Wir haben also im Thiptara gebucht, da es eine tolle Aussicht direkt am Wasser vor der Show bietet. Es ist an ein Hotel angeschlossen und man läuft erst einmal durch die großflächig angelegten Eingangshallen. Der Weg ist aber ausgeschildert und das Hotelpersonal sehr freundlich und hilfsbereit.
Glücklicherweise wurden wir direkt an der Fensterfront hingesetzt, mit der besten Aussicht. Wir hatten zwar draußen gebucht, aber es hatte an dem Tag 46 Grad und es wollte wirklich niemand länger draußen sein. Das Personal wahrscheinlich auch nicht. Ich bin dann ein paar mal für Fotos und Videos nach draußen gegangen, wie sehr viele andere Gäste auch. Es gab oft eine richtige Karawane an Restaurantgästen, die dann mit Handys, Cameras und Selfiesticks nach draußen gelaufen sind :)
Das Restaurant ist sehr schick und wir waren dafür etwas zu casual angezogen. Es ist hier generell etwas schicker in Dubai, wobei wir in normalen Klamotten aber nie abgewiesen wurden. Man sieht jedoch an der Reaktion des Servicepersonals, dass Gäste hier eher etwas feinere Kleider anziehen, wenn sie in gehobene Restaurants gehen. Hier wurden wir bei der Bestellung z. B. darauf hingewiesen, dass der Preis für das Menü für zwei Personen pro Person gilt. Es war eines der Restaurants, das wir in den ersten Tagen hier in Dubai aufgesucht hatten. Von daher sind meine Eindrücke des Service noch vom Vergleich des Service in Deutschland geprägt (auf einer 5-Punkte-Skala würde ich Deutschland:Dubai 2:5 im Verhältnis geben; ganz weit oben im Highclass verschiebt es sich dann zu 4:5).
Vorab hatten wir online recherchiert, dass dieses Restaurant gehobene Thai-Küche und auch Menüs im Family Style anbietet, d.h. alles kommt wie in Asien üblich, auf die Tischmitte und jeder bedient sich davon. Thai-Restaurants kenne ich einige aus Berlin, aber gehoben war keines davon. Insofern war ich gespannt, wie das Menü schmecken würde. Gleich zu Beginn wurden uns Krabbenchips auf den Tisch gestellt. Das scheint hier üblich zu sein - im Food Court der Mall ist uns das auch passiert. Die Chips hier sind wesentlich dunkler als in Deutschland, schmecken jedoch gleich, finde ich. Thai-Essen ist für jeden zu empfehlen, der gerne Kräuter mag und Würzung mit Zitrone. Es schmeckt dadurch wunderbar leicht und eignet sich bestens, wenn es draußen sehr warm ist. Man sollte aber herausfinden, ob man Koriander essen kann, nicht dass alles nach Seife schmeckt. Abbestellen kann man in der Regel einzelne Gewürze immer.
Als Vorspeisengang gab es dann einen grünen Mangosalat mit Krabben, Saté- und Krabbenspieße, vegetarische gedämpfte Dumplings mit Wasserkastanien und eine scharfe Tom Yum Suppe mit Meeresfrüchten. Bei der Bestellung hatten wir darum gebeten, die Gerichte mild zu würzen. Es hat alles sehr gut geschmeckt, so wie man es von anderen Thai Restaurants kennt aber weit über Imbissniveau. Überraschungen gab es eher keine. Wobei mir selbst der Mangosalat (und davon bin ich überhaupt kein Fan) geschmeckt hat. Der Schärfegrad war perfekt, bis auf die Suppe. Davon habe ich nur einmal probiert und musste es dann gleich aufgeben. Aber die Pilze waren superlecker, die habe ich mir noch teilweise raufgefischt :) An den Nachbartischen habe ich mitgehört, dass auch jedesmal die milde Variante verlangt wurde - die Küche scheint das also gewohnt zu sein.
Der Hauptgang bestand aus vier Gerichten und war letztendlich zu viel für uns. Wir haben eigentlich nur das Wagyu und den Black Cod gegessen und vom Rest probiert. Das rote Curry war für meinen Magen auch leicht zu scharf, aber es hätte sowieso nichts mehr hineingepasst. Ich liebe die thailändische Art, wie sie mit den Kräutern das Essen würzen. Der Black Cod war äußerst köstlich!
Das Dessert hat mich teilweise enttäuscht, da ich fand, dass es recht lieblos in die Schale geworfen wurde und dadurch, dass zwischen den Wasserkastanien- und Jackfruitstücken einfach crushed ice lag, alles etwas wässrig schmeckte. Inzwischen habe ich nach etwas mehr Restauranterfahrung hier in Dubai gemerkt, dass es üblich ist, Frucht auf crushed ice zu präsentieren. Ich denke es wird so gemacht, damit es bei den extremen Temperaturen nicht sofort welk wird oder anläuft. Das Cocoseis war lecker, aber unbesonders.
Der Preis betrug 420 AED pro Person, also insgesamt 840 AED (ca. 230 EUR) für das Essen. Hätten wir nicht zwei Gläser Champagner (320 AED) getrunken, so wären wir noch einigermaßen günstig weggekommen :) Die Cocktails waren alle solide gut und die Preise zwischen 50-80 AED - für Dubai sehr günstig! Am Ende betrug die Rechnung 1600 AED.
Der Service war die ganze Zeit perfekt! Sie waren eigentlich nie bemerkbar, aber immer zur Stelle, wenn man sie brauchte. Unglaublich gut geschult und aufmerksam. Ich war sehr beeindruckt, dass wenn ich ein Getränk, Chopsticks oder irgendetwas bestellen wollte, stand schon ein Kellner am Tisch. Waren wir am Essen und haben uns unterhalten, war der Service fast unsichtbar. Es war fantastisch!
Zusammenfassend möchte ich über das Restaurant sagen, dass eigentlich alles sehr gut war und in meinen Augen der Service hervorragend, jedoch nachhaltig begeistert hat mich nur die Aussicht. Sicher ist auch genau das der Sellingpoint des Restaurants, aber ich hatte für gehobene Thai-Küche irgendwie mehr erwartet. Auch die Anrichte der Speisen fand ich so la la - und da habe ich den Familystyle schon mit eingepreist. Das schränkt die Dekomöglichkeit natürlich ein wenig ein. Auch dachte ich während des Besuchs nicht, dass ich unbedingt wiederkommen möchte, was mir regelmäßig passiert, wenn mich Essen, Location, Drinks und der Service begeistern. Oder auch einfach ein tolles Preisleistungsverhältnis. Hier habe ich die Fontänen vor dem höchsten Gebäude der Welt genossen und denke, dass ich vielleicht eher andere Restaurants besuchen werde. Nicht, weil es schlecht war - die Konkurrenz ist hier einfach zu stark!